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Naturschutzgebiete Insel Usedom:
Naturschutzgebiet Peenemünder Haken, Struck & Ruden

Beitrag: Brigitte Hildisch Rövershagen

Das Naturschutzgebiet Peenemünder Haken besteht aus drei Teilen, dem nördlichen Teil der Insel Usedom, der westlich des Peenestroms gelegenen Halbinsel Struck und der nördlich vorgelagerten Insel Ruden. Es umfasst 7812 km². Die eindrucksvolle Landschaft prägen Wald- und Salzwiesen. Hier wachsen überwiegend Eichen und Buchen. Auf den Wiesen findet man Sauergrasgewächse und Brackwasserröhrichte.

Nennenswerte Vogelarten nutzen das Naturschutzgebiet als Rast- bzw. Brutplatz. Zu beobachten sind Kormoran, Höckerschwan, Blässgans, Graugans, Pfeifente, Krickente, Stockente, Bergente, Eisente und Blässralle.

Das nördliche Usedom ist Schwemmland. Um es vor Überflutung zu bewahren, wurden Deiche angelegt. Sie umringen das Territorium fast vollständig und sind größtenteils bewaldet.

Bereits 1925 wurde der Peenemünder Haken unter Naturschutz gestellt. So konnte sich eine Vielfalt an Pflanzen dauerhaft ansiedeln. Auch eine artenreiche Tierwelt fand hier einen Rückzugsort. In den Jahren 1993 und 2008 erweiterte man die zu schützenden Flächen. Seit 2005 trägt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verantwortlich dazu bei, das Gebiet zu erhalten.

Der Peenemünder Haken ist nicht nur in biologischer und geologischer Hinsicht interessant, sondern auch in geschichtlicher. Das Naturschutzgebiet verfügt auch über verbliebene Denkmäler, die auf die Zeit der Erprobung von Waffen für den 2. Weltkrieg zurückgehen. In Peenemünde war 1936 die Heeresversuchsanstalt der Deutschen Luftwaffe errichtet worden. Nach Kriegsende nutzte die russische Armee das Gelände, später die Nationale Volksarmee.

Für Interessierte gibt es einen Rundweg von 22 km Länge mit Informationstafeln.


Insel Ruden

Die Insel Ruden liegt in der Mündung der Peene. Sie nimmt eine Fläche von 24 ha ein. Von Nord bis Süd beträgt Länge des Eilandes 2,2 km. Die breiteste Stelle misst 390 m. Flächenmäßig so überschaubar war der Ruden nicht immer. Noch Anfang es 18. Jahrhunderts hatte die Insel ein Areal, das dreimal so groß war wie heute. Ursache ist die Erosion, die zur Abtragung des sandigen Bodens führt. Gelegen auf dem südlichen Ende der Greifswalder Boddenrandschwelle, einer Untiefe im Übergangsbereich zur offenen Ostsee, ist der Ruden Sturm und Wellen ausgeliefert.

Überwiegend betroffen von der Schrumpfung ist der Norden der Insel. Er verlor 800 bis 900 m Küste in den letzten zwei Jahrhunderten. Die Anlagerung des Sandes erfolgte im Süden, wo der markante Haken entstand. Das Sturmhochwasser von 1872 setzte der Insel besonders zu, die Fluten rissen 20 bis 26 m Sand mit sich. Zum Schutz vor der Erosion baute man im Norden einen Ringdamm. Den Süden schützen ein Wall aus Bruchsteinen und Bruchsteinbuhnen.

Während der jährlichen Vogelzüge lassen sich Kormorane, Kraniche und Wildgänse im Süden der Insel zur Rast nieder. Bisher zählte man 250 Vogelarten im Gebiet des Ruden. Und mehr als 60 in Mecklenburg-Vorpommern gefährdete, höhere Pflanzenarten haben sich im Naturschutzgebiet angesiedelt. Was die Insel außerdem ausmacht, sind Dünenwäldern mit Kiefern, Buchen und Eichen, Trocken- und Dünenrasen, Salzwiesen, Hudewälder und Brackwasserröhrichte.

Zur Insel gehört ein kleiner Hafen. Seine Anlagen sind in einem schlechten baulichen Zustand. Fahrgastschiffe und Sportboote dürfen nicht mehr anlegen. Nach einer finanzierbaren Lösung zur Sanierung des Hafens wird jedoch gesucht.

Übrigens: Die Insel hat keinen Strom oder fließend Wasser. Somit auf lange Zeit keine Tagesbesucher mehr.

Heutige Nutzung des Ruden

Auf dem Ruden wird eine Belegstelle für Bienen betreut. Die Insel dient als Aufstellungsort für junge, unbefruchtete Bienenköniginnen und Drohnen der Buckfastbiene, um sie zur Zucht zu nutzen. Aufgrund ungünstiger Umweltbedingungen und der relativ großen Entfernung zum nächsten Festland kann sich die Population nicht mit anderen Bienenvölkern vermischen.

Wissenswertes

Seit 1999 befindet sich im ehemaligen Messturm des Kraftwerkes Peenemünde ein Informationszentrum. Es berichtet über die Geschichte des Ruden und dem Naturschutzgebiet "Peenemünder Haken".

Karte Mecklenburg-Vorpommern - Wo liegen die Naturschutzgebiete Peenemünder Haken & Insel Ruden?

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Naturschutzgebiet Peenemünder Haken, Halbinsel Struck & Insel Ruden
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