Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Strandfunde
Es ist erholsam, einfach so am Strand zu sitzen,
… dem Wellenspiel zuzusehen und sich vom Rauschen des Wassers betören zu lassen …
… Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erleben …
… zuzusehen, wie die Kleinsten das „große“ Wasser kennenlernen …
… wie Sandburgen entstehen …
und wie das Wasser wider Willen alle Spuren verwischt, aber
auch viele interessante Dinge an Land spült. So sitzen Jung und Alt und
stöbern am Strand.
Beliebte Funde sind Muscheln, Steine, fossile Funde, aber es gibt auch viele Tiere, Pflanzen und Sonstiges zu entdecken.
Wegen des geringen Salzgehaltes der Ostsee sind die Muscheln hier kleiner und dünner und kommen in nicht so großer Anzahl vor wie anderenorts.
Form: auffällig gerippt, herzförmig (von der Seite gesehen)
Farbe: weiß, gelblich
Lebensraum: lebt 1-3 cm tief im Meeresboden
Junge Herzmuscheln stehen auf dem Speiseplan von Vögeln und Fischen, aber auch für uns Menschen soll sie essbar und vor allem sehr schmackhaft sein.
Althochdeutsch: „Moosmuschel“
Form: im Umriss etwa dreieckig
Farbe: blauschwarz oder bräunlich, perlmuttfarben glänzend
Größe: bis zu 15 cm, gewöhnlich von 5 bis 8 cm
Lebensraum:
lebt auf dem Meeresboden, bildet dichte Muschelbänke,
haftet an Pfählen und wird daher auch „Pfahlmuschel“ genannt
befestigt sich mit starken Byssusfäden am Untergrund
Sie ernährt sich von kleinem Plankton (mikroskopisch kleine Tiere und Pflanzen).
Die Miesmuschel ist ein „lebender Filter“. Sie reinigt
unsere Küstengewässer und kann in einer Stunde mehr als 1 Liter Wasser
filtrieren, wobei das Wasser von zahlreichen Schadstoffen befreit wird.
Feinde der Miesmuschel sind Vögel, Krebse und Fische.
Besonderheit: mit zunehmendem Alter klaffen die Schalenhälften, durch das Wachstum des Muschelinhalts, auseinander
Farbe: weiß
Größe: bis zu 8 cm
Lebensraum:
lebt bis zu 30 cm tief im Meeresboden
wurde aus Amerika eingeschleppt
Bei ausgewachsenen Muscheln sind die Siphone so lang, dass sie nicht mehr vollständig eingezogen werden können. Werden große Muscheln vom Wasser freigespült, können sie sich nicht wieder in den Meeresboden eingraben.
Form: dreieckig gewölbte Schale
Farbe: rosa, gelblich oder bläulich
Größe: bis zu 3 cm
Lebensraum: lebt bis zu 5 cm tief im Meeresboden
Die Plattmuschel wird auch „Rote Bohne“ genannt
Farbe: schwarz-weiß
Die Menschen der Steinzeit fertigten aus ihnen Werkzeuge.
Schlägt man zwei Feuersteine aneinander, kann man kleine Funken sehen und es riecht leicht brenzlig.
Der "Hühnergott" ist ein durchlöcherter Feuerstein. Früher wurden diese Steine den Hühnern ins Nest gelegt, damit sollte die Gesundheit und die Legefreudigkeit des Federviehs gefördert werden.
Als Glücksbringer: Man nehme den Hühnergott ganz fest in die Hand und drehe sich so lange, bis man einen Wunsch ausgesprochen hat (natürlich leise für sich). Kleine Exemplare werden als Talisman an einem Lederband um den Hals getragen.
Farbe: weißlich, farblos
Form: glatt und rundlich
Wie kommt es zu diesem feinen Sand?
Der Sand besteht aus Quarz, welcher eine hohe Härte
aufweist. Quarz entsteht bei der Bildung magmatischer Gesteine (Magma =
Gesteinsschmelze im Erdinneren). Diese Gesteine enthalten neben anderen
Mineralien kleine Quarzkristalle, die bei Verwitterung von Gestein
freigelegt werden. Diese verwitterungsbeständigen Körnchen gelangen
durch das Wasser bis ins Meer, wobei sie mit der Zeit rund und glatt
geschliffen werden.
Unser Sand an der Ostsee stammt aus eiszeitlichen
Ablagerungen, die hier an der Küste überall zu finden sind. Durch die
Abtragung der Steilufer gelangt eine große Menge des Sandes ins Meer.
Durch das Wasser wird der Sand rund und glatt gespült und gelangt an
unsere Strände.
Farbe: weiß-hellgelb, goldgelb bis rotbraun bis schwarz
Seit Jahrtausenden ist Bernstein ein begehrter Schmuckstein und Tausch- und Handelsobjekt früherer Kulturen.
Dieses fossile Baumharz ist vor etwa 40 bis 50 Millionen Jahren entstanden und kann tierische wie auch pflanzliche Einschlüsse, sogenannte Inklusen, enthalten.
Heute kennt man mehr als 300 verschiedene Arten,
darunter einige, deren Alter auf 100 Millionen Jahre und mehr geschätzt
wird. Die häufigste Art ist der Baltische Bernstein. Er entstand in der
Braunkohlezeit, als das Ostseeküstengebiet noch von subtropischen
Wäldern bedeckt war. Hier wuchs die „Bernsteinkiefer“, sie lieferte das
Harz für den Baltischen Bernstein.
Auch heute noch findet man Bernstein in beträchtlicher
Menge an der Ostseeküste und mit etwas Glück, je nach Strömung,
Windrichtung und Jahreszeit auch am Strand von Darß und Zingst.
Besonders nach stürmischen Tagen kann man ihn zwischen heran gespülten
Algen und Muscheln finden.
Aber wie unterscheidet man Bernstein von einem so ähnlich aussehenden Stein oder gar einer vom Wasser abgeschliffenen gelbliche Glasscherbe?
Form: zylindrisch - spitz zulaufend
Farbe: gelblich braun
"Donnerkeile" sind die fossilen Schalen (der Rostrum, der hintere Teil des Skeletts) von Belemniten, den urzeitlichen Tintenfischen. Am Ende der Kreide starb fast die ganze Ordnung der Belemniten aus.
Nach Gewittern werden viele dieser Rostren, wenn sie in weichen Sedimenten lagern, frei gespült. Der Aberglaube ließ die Leute annehmen, dass der Donnergott sie auf die Erde schleudere. Der Donnerkeil wurde als Schutz vor Blitzschlag unter die Dächer gelegt. Bei sich getragen, sollte er den Menschen vor dem Hexenschuss bewahren.
Form: kugel-, herz- oder scheibenförmig
gehört zur Klasse der Stachelhäuter
Meist werden nur die Feuersteinkerne gefunden. Die nichts anderes sind als die Ausfüllung des Seeigelgehäuses mit Feuerstein. Die Kalkschale wird durch das Wasser meist so stark beansprucht, dass nur der harte Steinkern übrig bleibt.
Alter: 2–5 Jahre
Größe: bis 1,5 cm
Lebensraum: haftet auf Muscheln und Steinen
Gruppe: der Rankenfußkrebse
Die Larve der Seepocke lebt freischwimmend im Plankton.
Ist ein bestimmtes Stadium erreicht, wird sie „ansässig“ und baut
Kalkplatten als Schutz auf. Die Wände der Seepockengehäuse bestehen aus 4
oder 6 Platten, die an der unteren Kante durch Kalkanlagerung
vergrößert werden. Allein durch die Form der Platten kann man die hier
ansässigen Seepockenarten unterscheiden. Die Nahrung, die aus sehr
feinem Plankton besteht, wird mit den fächerförmige „Rankenfüße“
aufgegriffen.
Rankenfüßer sind Zwitter, die nicht sich selbst, sondern sich nur gegenseitig befruchten können.
Feinde der Seepocken sind z. B. Krebse, Seeigel und räuberische Schnecken.
Form: 10 - 30 cm lang
Farbe: grün bis zum Braun
Gruppe: der Braunalgen
besitzt luftgefüllte Kammern:
- die dafür sorgen, dass der Tang im Wasser aufrecht stehen kann
- womit er sich übers Meer treiben lassen kann
Im Frühjahr bilden sich die luftgefüllten Blasen. Die Anzahl der blasenfreien Abschnitte verrät das Alter der Pflanze. Im Sommer sind am Ende der Pflanze Blasen mit unebener Oberfläche und glibbrigem Inhalt zu finden. Sie enthalten Geschlechtszellen.
Farbe: rötlich-braun bis violett
Form: feinädrig
Das Blattgrün wird von rotem Farbstoff (Phykoerythrin) überlagert.
Man unterscheidet zwischen dem kleinen / großem Seegras.
Form: 1 mm / 3 mm breite Blättern
Farbe: dunkelgrün / hellgrün
Das Seegras ist die einzige Blütenpflanze der Ostsee.
Angespültes Seegras wurde früher als Füllmaterial von Matratzen verwendet.
Bild Stranddistel: Herr H.-J. Wessels Ostseeheilbad Zingst
Farbe: blass-blaugrün
Form: 20 - 60 cm, stark verzweigt, distelartige, stachelige Blätter
Blüten: Juni bis August, kugelige Köpfe, von Hochblättern umgeben, mehrjährig
steht unter Naturschutz, Doldengewächs
Strandscherben sind meist in den Farben weiß, braun, grün und ganz selten in Blau zu finden. Im Meer entsorgte, scharfkantige Glasscherben, zerborstener Glaswaren, wurden durch den Kontakt mit Salzwasser, Steinen und Sand über einen längeren Zeitraum geschliffen. Die Scherben erhalten durch den Schliff runde Kanten sowie eine matte und etwas aufgeraute Oberfläche. Sie sind beliebte Sammel- bzw. Bastelobjekte.
Leider findet man auch an den Stränden der Ostsee angespülten, durch Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit liegengelassenen oder weggeworfenen Müll. Um den Urlaubern einen angenehmen Strandgang zu ermöglichen, liegt es in der Kraft der Kurbetriebe, für saubere Strände zu sorgen. Maßnahmen sind z.B.
Leisten auch Sie Ihren Beitrag für eine saubere Ostsee und entsorgen Ihre Abfälle nicht am Strand.
Sand, Fossilien und Steine dürfen nur in geringen Mengen und nur für private Zwecke gesammelt werden. In Naturschutzgebieten ist auch das Betreten der Strandabschnitte verboten. Achten Sie bitte auf die Beschilderung.
Und wenn Sie schon am Suchen sind, vielleicht entdecken Sie einen unserer »Kleinen Findlinge«, die wir monatlich auslegen.
Viel Glück!
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